Biathlon scheint wirklich dein Leben zu sein. Kannst du in Worte fassen, was den Biathlon für dich ausmacht?
„Biathlon ist die Schule des Lebens. In der heutigen Zeit gibt es immer mehr Stress und Hektik. Sport in der Natur wirkt dem entgegen. Ich kann nur jedem empfehlen, einmal diese Kombination aus Langlauf und Kopfarbeit zu probieren, um zu merken, wie wichtig der eigene Körper und die eigene Konzentration sind. Das wird im Leben immer bedeutsamer. Und das kann Biathlon vermitteln.“
Okay! Und wie triffst du mit einem Puls von 180 ins Schwarze?
„Für einen Biathleten ist das Schießen unter Belastung der tägliche Job. So wie du beim routinierten Autofahren nicht mehr über Gas, Bremse und Gangschaltung nachdenken musst, hilft dem Sportler auch sein Unterbewusstsein. Bei einem Puls von übrigens meist nur 160 – denn Sportler fahren automatisch mit dem Puls herunter, wenn sie zur Schießanlage kommen – musst du die Bewegung abfangen. Atemstopp, dann bricht der Schuss. Das ist G’spür und Training.“
G’spür und Training – ist das die Zauberformel?
„30 Prozent sind Talent und 70 Prozent harte Arbeit. Die Seriensieger haben erkannt, dass sie ein Talent haben und fangen dann erst mit der Arbeit an.“
Hast du noch einen abschließenden Tipp für angehende Biathleten?
„Auch Fehler gehören dazu. Ich habe bei meinem ersten Wettkampf mein Gewehr statt auf Einzelfeuer auf Feuerstoß gestellt. Damit hatte ich mit einem Schuss meine ganze Munition verpulvert. Das passiert und gehört dazu. Um zum Berg zu kommen, musst du durch das Tal gehen und der Sport hilft dir da durchzukommen.“