So muss sich eine Prinzessin gefühlt haben, die sich anno dazumal auf Sommerfrische zum Reiten aufmachte.
Betritt man das 400 Jahre alte Gut Ising in Oberbayern, eröffnet sich ein fast königlich anmutendes Ambiente: acht Gutshäuser auf erhöht gelegenen 170 Hektar Grund am Chiemsee, bestens gepflegte Stallungen, ein schickes Hotel, sanft hügelige Rasenflächen, eine Blumenpracht, um die sich offensichtlich jemand mit grünem Daumen kümmert, mehrere Außenreitplätze, das gleichmäßige Klappern von Hufen als „Hintergrundmusik“, Kinder in Reitstiefeln mit einem Lächeln im Gesicht und Reithelm in der Hand.
Sommersaison ist Pferdesaison
Nachdem das Reiten einen so großen Stellenwert einnimmt, gibt es im Pferdesportzentrum bei Chieming sogar eine eigene „Horse-Activity-Coordinator“-Angestellte. Julia Bartmann, die auch für Reservierungen im Hotel und die Organisation des alljährlichen Chiemsee Pferdefestivals zuständig ist, stimmt sämtliche Reitangelegenheiten mit den Gästen ab. Langweilig wird ihr nie. „Jetzt im Sommer ist für die Reitbetriebe hier in der Gegend Hochsaison. So ein Blick auf den Chiemsee und dann noch die Möglichkeit, direkt am Wasser zu reiten, ist außergewöhnlich“, sagt Bartmann und zeigt von der Sonnenterrasse auf das „Bayerische Meer“ hinunter. Der glitzernde See und die Zypressen davor vermitteln Toskana-Feeling. Man kann sich nur allzu gut vorstellen, wie man sich in den Sattel eines Guts-Pferdes schwingt und in den Sonnenuntergang reitet. Fast schon kitschig schön.