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© © Chiemgau Tourismus e.V.

Wind- und Wetterradeln am Chiemsee

Datum: 13.06.2023
Von: Axel Effner

Naturschauspiele im XXL-Kinoformat

Wetterstimmungen im Voralpenland haben mitunter etwas Magisches. Wenn die Wolken über den Himmel jagen, Sonnenstrahlen durchblitzen und der Wind die Wellen am Chiemsee aufpeitscht, fühlt sich das Leben intensiver an.

Florian Fritzenwenger und seine Frau Katrin kennen diese besonderen Momente und tauchen gerne auf dem Rad in dieses Naturschauspiel ein. Als ambitionierter Triathlet und Abteilungsleiter des TSV Chieming ist Florian pro Jahr mehrere tausend Kilometer auf dem Rad unterwegs – bei allen Wetterlagen. Deshalb kennt er die Tricks und Kniffe, wie intensive Naturerfahrungen eine Radltour auch bei Wind-und-Regen-Wetter zum Genußmoment werden lassen.

Die richtige Ausrüstung

Bevor es losgeht, stimmen sich Katrin und Florian zu Hause beim Blick aus dem Fenster und auf die Wetter-App ein, welche Temperaturen und Bedingungen zu erwarten sind und welche Strecke am besten geeignet ist. Beim Packen des Radl-Rucksacks erläutert Florian, worauf man achten sollte: „Sicherheit und Wetterschutz sind wichtig. Deshalb sind neben Helm und passender Kopfbedeckung warme Bekleidung mit Windstopper- und Regenjacke, lange Radl- und Regenhose sowie einer wärmenden Jacke für drunter und ein Unterzieh-T-Shirt zum Wechseln empfehlenswert.“ Ganz nach dem Zwiebelprinzip. Wer will, kann sein Outfit auch noch mit passenden Neoprenschuhen zum Drüberziehen vervollkommnen. Florian empfiehlt auch, die Kette mit fettfreiem Kettenreiniger regelmäßig zu säubern und regenfest zu machen und die Bremsbeläge gut zu reinigen.

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„Los komm, auf geht’s“, spornt Katrin grinsend ihren Mann Florian an, bevor beide auf dem Gravelbike – einer geländetauglichen Kombination von Rennrad und Mountainbike – von Chieming aus davonbrausen. Auf schmalen Teerstraßen, Feldwegen und kurzen Waldpassagen kommen sie durch kleine Ortschaften und vorbei an Getreidefeldern, die sich im Wind wiegen. Am Aussichtpunkt des idyllischen Johanneskircherls legen beide einen kurzen Stopp ein. Ein nachgebildeter Weihestein und ein Meilenstein erinnern hier an die zahlreichen Zeugnisse der Römer im Chiemgau.

»Ist echt schön hier, was?«

Katrin Fritzenwenger
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Zeit zum Üben

Sie erzählt, was Wind-und-Wetter-Touren auf dem Rad aus ihrer Sicht so besonders machen. „Es ist deutlich weniger los und man hat mehr Platz auf Straßen und Wegen. Ebenso kann ich mal was ausprobieren wie im Windschatten zu fahren oder die richtige Sitzposition auf dem Sattel auszuprobieren.“ Florian ergänzt, dass die abwechselnde Fahrt im Windschatten hintereinander gerade in Gruppen bei stärkeren Böen deutlich Kräfte sparen kann. Bei der Streckenwahl empfiehlt es sich, weniger auf Freiflächen, sondern mehr geschützt hinter Wäldern oder Hügeln zu radeln.

Und schon geht’s weiter. Auf Panoramawegen ergeben sich immer wieder malerische Ausblicke auf den Chiemsee. Dramatische Wolkenspiele wechseln mit dem Durchblitzen von Sonnenstrahlen, sodass man sich ans Kino erinnert, fühlt: Naturschauspiele am Bayerischen Meer im XXL-Format. „Da fühlt man sich doch sehr lebendig und ganz eins mit der Natur, ein intensives Gefühl“, kommentiert Florian frohgemut, während er kräftig in die Pedale tritt. Wie er im Fahren erklärt, kann man auch an der Vogelbeobachtungsplattform in der Hirschauer Bucht, auf dem Radlweg durchs Grabenstätter Moos, auf dem Achendamm oder rund um den Westerbuchberg bei Übersee „großartige Naturmomente auf dem Radl“ erleben.

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»Großartige Naturmomente auf dem Radl«

Florian Fritzenwenger

Auch mal eine Pause einlegen

An einem Holzsteg, der gut 30 Meter weit in den Chiemsee hineinragt, legen die beiden begeisterten Sportler nochmals eine kurze Rast ein und genießen den Ausblick. Der vom Wind aufgewühlte Chiemsee, das sich in Böen wiegende Schilf und die von Wolken umkämpften Gipfel von Hochfelln, Hochgern, Geigelstein oder der Kampenwand geben ein eindrucksvolles Panorama ab. „Ah, jetzt tut ein Schluck warmer Kräutertee aus der Thermoskanne gut“, sagt Florian, während er in seinem Rucksack sucht.

Katrin steuert derweil eine Butterbreze und einen halben Fruchtriegel als Nachspeise bei. „Zum Glück haben wir auch die Handschuhe mitgenommen.“ Währenddessen kündigen sich neue Regenschauer an. „Das Gute hier am Chiemsee ist, dass es oft nicht stundenlang in Strömen durchregnet, sondern auch immer wieder auflockert“, ergänzt Katrin frohgemut. Da wundert es nicht, wenn Einheimische und Gäste lieber bei Wind und Wetter mit echtem „Wuida Hund“-Feeling auf dem Radl aktiv sind anstatt sich passiv als Couch-Potato vor dem Fernseher zu räkeln.

Bevor es weitergeht, haben unsere beiden Radsportler noch schnell ein trockenes Unterzieh-T-Shirt übergezogen und den Regenschutz von Kopf bis Fuß durchgecheckt. „Wichtig ist vor allem auch der Windschutz, damit man nicht auskühlt“, kommentiert Florian. Konzentriert gehen beide den Rückweg an. Die passenden Wege, Straßen und Abzweigungen haben beide vor der Tour genau ausgetüftelt und sich eingeprägt. „Dann muss man nicht dauernd die Karte zücken oder auf das Handy schauen“, erläutert Katrin mit deutlich vernehmbarem Schnaufen.

Die richtige Planung

Gerade geht es eine kleine Steigung hinauf. Empfehlenswert ist bei diesem Wetter deshalb auch, nicht allzu ehrgeizig zu planen und neue Höhenmeter-Rekorde aufstellen zu wollen. Keine gute Idee ist es auch, bei schwierigen Wetterverhältnissen oder starkem Regen mit Gewitterverdacht die Berge per Rad erkunden zu wollen. Sollte ein Gewitter vorüberziehen, ist es empfehlenswert, einen passenden Unterstand zu suchen.

Bei der Fahrt am Chiemsee Radweg mit seinen uralten Baumriesen entlang kommen die beiden Wind-und-Wetter-Radler auch bei Rene’s Café in Arlaching vorbei. Im Jahr 2001 holten hier zwei Schatztaucher einen rund elf Kilogramm schweren Goldkessel mit keltischen Symbolen aus dem Uferschlamm. Als „Chiemsee-Kessel“ sorgte der spektakuläre Fund weltweit für Schlagzeilen.

Nach strammer Fahrt sind Katrin und Florian schon fast wieder am Ziel in Chieming angekommen. „Komm lass uns nochmal schnell bei der Aussichtsplattform am Chiemseering vorbeischauen“, schlägt Florian vor. Der Platz ist als Hotspot für Kite Surfer bekannt. Und tatsächlich tummeln sich an diesem Tag ein paar Wagemutige in der aufgepeitschten Brandung. Ein paar Schaulustige haben sich bereits versammelt, um den Brettakrobaten mit großen Augen bei ihren wilden Ritten, Sprüngen und Drehungen zuzuschauen.

Zufrieden und erfüllt wenden sich Florian und Katrin der letzten Episode ihrer Wind-und-Wetter-Radltour zu: „Jetzt geht’s ab unter die heiße Dusche und dann machen wir uns was Leckeres zu essen!“ Für die Radprofis hat Florian noch exklusiv einen letzten Tipp: „Wenn man im Regen unterwegs war, ist es wichtig, das Rad gleich im Anschluss noch mal abzuspritzen, zu säubern und abzutrocknen. Dann kann der Schmutz nicht eintrocknen oder Wasser Tretlager und Kette schädigen.

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