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Ein Paar auf einer Winterwanderung durch die Landschaft um die Winklmoosalm
© © Chiemgau Tourismus e.V.

Winterwanderung zwischen Winklmoos und Wildalm

Datum: 04.06.2019
Von: Gastautor

Auf dieser Winterwanderung tauchen wir ins sonnenverwöhnte Winter-Wunderland unterhalb der Steinplatte ein – ganz ohne Skitrubel, Lawinengefahr oder konditionsraubende Schneeschuhe.

Auffahrt mit der Winklmoosalmbahn

Wie Diamanten glitzernd stauben hie und da kleine Schneewölkchen von den Ästen der hohen Fichten, die sich unter der Last der weißen Pracht leicht nach unten biegen. Die kleinen Eiskristalle prickeln auf meiner von der Kälte roten Haut, als ich mein Gesicht Richtung Sonne strecke und in tiefen Atemzügen die frische Bergluft in meine Lungen pumpe. Kein Laut ist zu hören, nur das Knirschen des gewalzten Pulverschnees auf dem präparierten Winterwanderweg, auf dem wir uns jetzt von der Winklmoosalm zur Wildalm aufmachen. Daheim hielt uns die Nebelsuppe gefangen und wir wollten in den trüben, kurzen Tagen des Januars etwas Sonne genießen. Deshalb sind wir mit der Gondelbahn auf die Winklmoosalm gefahren.

Friedliches Miteinander zwischen Wanderern und Langläufern

Es ist ein breiter Weg, der links und rechts von einer Loipe gesäumt wird. Ein friedliches Miteinander herrscht hier zwischen Wanderern und Langläufern, dafür sorgen spezielle Hinweisschilder, die Skater darauf aufmerksam machen, dass es sich eigentlich um eine klassische Loipe handelt und hier zudem Fußgänger Vorrang haben. Zugegeben: Fußgänger haben es auf dem Weg, der nicht nur eben dahin führt, sondern mal bergauf und bergab geht, an manchen Streckenabschnitten weitaus leichter als Langläufer.

Winterlandschaft auf der Winklmoosalm

Schnell taucht man auf dem Winterwanderweg, der an der Endstation der Gondelbahn zur Winklmoosalm beginnt, vom dortigen Skitrubel in die ruhigen Gefilde der hier typischen Moorlandschaft ein, auf der die schneeweiße Decke eine wunderschöne Kulisse vor den Loferer Steinbergen und dem Dürrnbachhorn zaubert.

Die Schneehauben über den kleinen Bäumen wirken – wenn man seine Phantasie spielen lässt – wie ganz natürliche Schneemänner, die einem scheinbar vom Waldrand aus zuwinken. Ab und zu zwitschert ein Vogel und es hat schon fast etwas Meditatives, in dieser wunderschönen Winterlandschaft zu wandern. Der Winter-Wanderweg Winklmoosalm – Wildalm wird so präpariert, dass Schneeschuhe nicht nötig sind. Gleich nebenan zeigen uns die tief eingeschneiten Wegweiser des Sommers, dass es gut einen Meter geschneit hat und wir gut daran tun, auf der „Piste“ zu bleiben, um nicht in den tiefen Pulverschnee einzusinken.

Wanderer und Skiefahrer tummeln sich um die Gondelstation bei der Winklmoosalm
© © Chiemgau Tourismus e.V.

Rast an der Mösererstube mitten im Winterwald

Wer nicht auf direktem Weg zur Wildalm gehen, sondern noch mehr Zeit in dieser tollen Schneelandschaft verbringen möchte, der wandert wie wir durch die atemberaubende Wintergegend (von der Gondel aus gesehen eher rechter Hand) in einer Schlaufe bis zum Abzweig Wildalm. Hier kommen wir an der Mösererstube vorbei – eine einsame, malerische Hütte, die früher den Holzknechten und ihren Pferden als Unterkunft diente. Vor der Hüttentüre laden Holzbänke zu einer kleinen Rast ein.

Wir wollen weiter und gelangen immer tiefer in das Reit im Winkler Wintermärchen, das uns gut beschildert Richtung Österreich führt. Auf der Strecke zur Wildalm, die links von der aktuellen Route abbiegt, wird etwas Kondition fällig, denn es geht etwa 300 Höhenmeter stetig bergauf. Aus dem Wandern wird ein Stapfen, der Atem geht vor uns in kalten Rauch auf und ab und zu verharren wir, um die Ausblicke auf die umliegenden Berge geniessen zu können. Immer wieder gibt es Spuren im Schnee zu entdecken, die von den Waldtieren stammen. Schließlich lichtet sich der Wald völlig, wir sind unbemerkt über die österreichische Grenze gewandert  und haben nun einen grandiosen Tiefblick auf das Heutal und Unken. Nach einer Linkskurve haben wir nun auch die Wildalm im Blick, die im kleinen Skigebiet Heutal liegt. Die Wildalm ist nicht nur Anlaufstelle für Skifahrer, Langläufer und Wanderer, sondern auch für Skitourengeher, die sich sogar abends zum Stammtisch im kleinen, aber feinen Skigebiet treffen.

Jausenstation Wildalm: Jagatee, Kaiserschmarrn und Sonnenliegen

Unser Zubringer führt uns zunächst bergab, nun heisst es aufpassen, dass wir beim Überqueren der Piste nicht mit einem Skifahrer kollidieren. Heute ist allerdings nicht viel los und so können wir uns auf der Wildalm ein schönes, windgeschütztes Plätzchen mit viel Sonne ergattern. Bei etwas wärmeren Temperaturen kann man auf der sonnigen Terrasse den ganzen Nachmittag in gemütlichen Liegestühlen verbringen und sich von der Wintersonne verwöhnen lassen.

Nach einem Jägertee und einer heißen Suppe, die uns aufwärmt, machen wir uns schon wieder auf den Rückweg – schließlich wollen wir die letzte Gondel ins Tal nicht verpassen. Inzwischen sinkt die Sonne und taucht die weiße Winterlandschaft auf dem perfekt gepflegten Winterwanderweg in ganz besonders warmes Licht. Nun geht es fast nur bergab, mal mehr, mal weniger steil und wir nehmen den direkten Weg zurück auf die Winklmoosalm. Es bleibt noch Zeit, die vielfältigen Ausblicke zu geniessen und das glitzernde Spiel der Sonnenstrahlen in den Eiszapfen, die an manchen Ästen „kleben“, zu bewundern.

Eine große Portion Kaiserschmarn
© © Chiemgau Tourismus e.V.
Die Winklmoosalmbergbahn bei der Talfahrt bei Sonnenuntergang
© © Chiemgau Tourismus e.V.

Gondelfahrt mit Ausblick nach der Winterwanderung

Die untergehende Sonne im Gesicht schlendern wir über das weitläufige Gelände der Winklmoosalm, beobachten Skifahrer, die auf der Piste weit gegenüber ihren Spaß haben und überlegen, ob wir noch in einer der Gaststuben vor Ort einkehren. Sonne gibt es noch genug, aber uns rennt die Zeit davon. Wir nehmen etwas melancholisch Abschied von der schönen Umgebung, die uns so einen schönen Wintertag beschert hat. Bei der Rückfahrt mit der Gondel sehen wir schon weit hinten im Tal die Nebelsuppe, die uns in Empfang nehmen wird und geniessen noch die letzten Blicke auf die verschneiten Berggipfel um uns herum, die nun in der Abendsonne hellrot leuchten. Einfach nur schön!

Daten zur Wanderung 

Die Wanderung beginnt an der Bergstation der Winklmoosalm. Auf knapp 12 km führt der präparierte Winterwanderweg durch die Winterlandschaft zur Wildalm, die auch im Winter bewirtschaftet ist.
Die Gehzeit beträgt gut 4 Stunden für den Rundweg. Insgesamt beträgt der Höhenunterschied 400 Höhenmeter, was mit etwas Kondition gut zu bewältigen ist.
Die genaue Wegbeschreibung und weitere Informationen findest du hier.

Hütte am Lödensee in Ruhpolding im Winter
© © Chiemgau Tourismus e.V.

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Zu den G'schichten
Gondel der Hochfellnseilbahn in Bergen mit dem Chiemsee im Hintergrund
© © Chiemgau Tourismus e.V.

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Zum Gipfelglück
Verschneiter Lödensee in Ruhpolding
© © Chiemgau Tourismus e.V.

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