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Chiemgau GmbH: Erlöse der Agri-PV-Anlage bleiben im Landkreis
Anlage soll ab 2026 Strom für 2.200 Haushalte liefern

Die Chiemgau GmbH plant auf einer Landkreisfläche sowie auf einer angrenzenden gepachteten Fläche nahe der Bahntrasse in Übersee eine Agri-PV-Anlage. Der Bau erfolgt auf einer Wiese nördlich des Westerbuchbergs, die laut Baugesetzbuch eine „privilegierte Fläche“ ist. Das bedeutet, dass darauf Freiflächen-Anlagen in einem Bereich bis 200 Meter parallel zum Bahngleis genehmigungsfrei errichtet werden können. Die Fläche bleibt für die landwirtschaftliche Nutzung erhalten. Zur Umsetzung des Projekts hat die Chiemgau GmbH eine Tochtergesellschaft gegründet. Beim Besuch der Fläche nahe der Bahnlinie München-Salzburg betonte Dr. Birgit Seeholzer, Geschäftsführerin der Chiemgau GmbH, die Bedeutung regionaler Unabhängigkeit von fossilen Energien: „Für unsere Wirtschaftsbetriebe ist eine sichere und günstige Energieversorgung alternativlos.“, sagt Birgit Seeholzer, „und die Erlöse der Anlage bleiben vollumfänglich im Landkreis Traunstein.“ 

Christoph Kellner betreut das Projekt für die Chiemgau GmbH. Auf dem zukünftigen PV-Feld in Übersee nannte er die Eckdaten der Agri-PV-Freiflächenanlage. Sie entsteht auf einer sechs Hektar großen Wiese. Die Anlage nimmt nur ein Zehntel der Fläche ein. Die maximale Leistung beträgt vier Megawatt – das ist Strom für rund 2.200 Haushalte. Ein Batteriespeicher für bis zu sechs Megawattstunden ist zur effizienteren Einspeisung und zum Puffern von Lastspitzen im Netz vorgesehen. Der Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Die Bürgerinnen und Bürger können sich über ein Finanzierungsmodell am Projekt beteiligen. Priorität haben zunächst die Anwohner von Übersee. 

Der Vorteil an dem Modell ist nach Kellners Worten, dass 90 Prozent der Fläche für die Landwirtschaft erhalten bleiben. Der Landwirt Peter Stöger wird die Felder nach dem Bau der Anlage bewirtschaften. Vorgesehen ist der Anbau von Ackergras, im vierjährigen Rhythmus erfolgt auf einer Teilfläche eine Aussaat von Weizen. Die Module sind beweglich, können also bei Schnee oder zur Bewirtschaftung des Ackers senkrecht gestellt werden. Durch den großen Reihenabstand von zwölf Metern kann Stöger die Anlage problemlos mit landwirtschaftlichen Geräten bearbeiten.

Dr. Birgit Seeholzer klärte über die weiteren Schritte auf. Zunächst sind ein Boden- sowie ein Blendgutachten nötig. Sobald alle nötigen Unterlagen vorliegen, erfolgt die Teilnahme an der Ausschreibung der Bundesnetzagentur für Agri-PV-Anlagen. Zuletzt sei man auf die beihilferechtliche Zustimmung der EU-Kommission angewiesen. Seeholzer rechnet mit einem Baubeginn im Frühjahr 2026.