In Fridolfing stand bis 1892 die „alte“ gotische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, welche 1459 konsekriert wurde. Aufgrund des Platzmangels, des nicht kirchennahen Friedhofes und der Renovierungsbedürftigkeit der bestehenden Pfarrkirche wurde der neue Fridolfinger Pfarrer Stefan Glonner von Erzbischof Anton von Steichele mit dem Bau einer neuen Pfarrkirche beauftragt. Um gegen den Widerstand der Concordia von Fridolfing einen Kirchenbau durchsetzen zu können, wandte sich Glonner an seinen Freund Simon Spannbrucker, der in der Diözese und beim Erzbischof großen Einfluss hatte.
Spannbrucker hielt am 26. Dezember 1884 als Vertreter für Hochwürden Stefan Glonner eine bis heute legendäre Predigt, in der er forderte, den Bau einer neuen Pfarrkirche von der Kollekte des kommenden Sonntages abhängig zu machen. Die Spendenbereitschaft war gigantisch und zeigte den großen Rückhalt der Gemeindebürger für einen Kirchenneubau.
Doch nicht nur die Spendenbereitschaft signalisierte den enormen Rückhalt seitens der Bevölkerung, denn sogar der Erdaushub in Höhe von 7037 m³ wurde von der Bevölkerung selbst mit Pickel und Schaufel ausgeführt. Zudem wurde für die 1,25 Millionen benötigten Ziegel eine eigene Ziegelei östlich von Klebham gebaut.
Weitere Fakten:
- Der Kostenvoranschlag belief sich auf 224.027,11 Mark, was einen Gegenwert von damals zehn Bauernhöfen mit jeweils etwa 30 Hektar entsprach.
- Am 24. September 1893 wurde die neue Kirche geweiht.
- Der Helm des Turmes besteht aus 60 m³ Holz und hat ein Gewicht von 800 Zentnern. Dieser wurde im Jahre 1894 aufgesetzt.
- Mit der Ausmalung begann man 1914, die Arbeiten wurden jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges abgebrochen und nicht gänzlich vollendet. Fertiggestellt wurde die Ausmalung nur in der Vierung, im Langhaus blieb sie unvollendet.