Leonhardiritt
Der Leonhardiritt ist zurückzuführen auf den Mönch Leonhard, der um das Jahr 500 in Frankreich lebte. Er galt ursprünglich als Schutzpatron der Gefangenen und somit als einer von vierzehn Nothelfern. Nach dem Tod von Leonhard, der als Abt eines Klosters in Noblac bei Limoges starb, wurde sein Grab zum Wallfahrtsort.
Heute gilt Leonhard als Patron des Viehs, insbesondere der Pferde. Ihm zu Ehren finden Anfang November die Leonhardiritte statt, bei denen mit Pferdegespannen zu einer ihm geweihten Kapelle gezogen wird.
Michaeliritt
Der Tradition des Michaeliritts liegt die des Leonhardiritts zu Grunde. Da sich der Zeitpunkt der Leonhardiritte zu spätherbstlichen Tagen als äußerst ungünstig erwies, verlegten die Gläubigen den Ritt kurzerhand auf den Namenstag des Heiligen Michael. Seit dieser Zeit sind Pferdeumritte bereits Ende September in den Kalendern der Chiemgauer zu finden - im Anschluss an die traditionelle Pferdewallfahrt verwandeln sich die Orte (deren Kirchen dem Heiligen Michael geweiht sind) - oftmals bei herrlichstem Spätsommersonnenschein - in Bauern- und Erntedank-Marktmeilen vor bunter Bergwaldkulisse.