Imponierend schaut die Baumburger Kirche vom bewaldeten Steilhang des Klosterberges ins Tal der Traun und der Alz. Schon um 1020 befand sich auf dieser Höhe eine Mönchszelle in direkter Nachbarschaft der Burg „Paumpurch”. Aus dieser Burganlage ging im Jahre 1105 der Augustiner Chorherrnstift, als Stiftung durch den Grafen Berengar von Sulzbach und seiner Frau Adelheid, hervor. Daran erinnern auch heute noch kunstvolle Installationen, die die damalige Gräfin zeigen.
Architektur der Stiftskirche und des Klosters
Im Jahr 1156 wurde die erste Stiftskirche, eine dreischiffige romanische Basilika, geweiht. Von diesem Gotteshaus zeugen heute noch die beiden mächtigen Türme, die Ende des 17. Jahrhunderts mit barocken Zwiebeln versehen wurden. Nach dem Neubau der Klostergebäude wurde unter Propst Joachim Vischer zum 600-jährigen Weihejubiläum der Umbau der Stiftskirche im Stil des Rokoko beschlossen. Die romanische Basilika wurde bis auf die Grundmauern abgetragen und als einschiffige Wandpfeilerkirche neu errichtet. An der Westfassade wurde eine elegant geschwungene Vorhalle angebaut. Deren Portal ziert ein Gemälde der Kirchenpatronin Margareta.
Was gibt es in der Kirche zu sehen?
Betritt der Besucher die Kirche und geht durch die Vorhalle zum Gitter, steht er zunächst in staunender Stille vor einer festlich strahlenden Farbenpracht. Das helle Weiß der Wände, das Gold an den Seitenaltären, die warmen Tönungen der Stukkaturen und die Kapitelle in Rosa, Gelb und Braun - die frischen Farben der Deckengemälde und das hereinflutende Tageslicht sorgen beim Betreten des Raumes für eine frohe und heitere Stimmung.
Die "Rokokoperle des Chiemgau"
Der Trostberger Baumeister Franz Alois Mayr, der Prager Hofmaler Felix Anton Scheffler und Stukkateure der Wessobrunner Schule waren die maßgeblichen Künstler dieser "Rokokoperle des Chiemgau". Bis zur Säkularisation 1803 war das Augustiner Chorherrenstift Baumburg ein wichtiges religiöses und kulturelles Zentrum, in dem Seelsorge, Kunst, Musik und Bildung, aber auch Handel und Wirtschaft eine wichtige Rolle spielten. Heute ist in die verbliebenen Klostergebäude neues Leben eingekehrt und die Stiftskirche ist Mittelpunkt einer lebendigen Pfarrgemeinde. Kammermusikkonzerte und musikalische Festwochen sind fester Bestandteil im Veranstaltungsrepertoire der Klosteranlage.
Öffnungszeiten
8.00 - 18.00 Uhr an allen Tagen bis zum Gitter geöffnet
In den Sommermonaten Mai - Anfang Oktober ist am Sonntag von 13.00 - 17.00 Uhr Kirchenwache,
da kann die Kirche besichtigt werden.
Kirchenführungen erfolgen auf Anfrage über das Pfarrbüro +49 8621 / 2753
Preise
Nähere Informationen zu Preise und Führungen erhalten Sie beim Pfarrbüro Baumburg
(Tel.Nr. 08621 2753 oder per Email: St-Margareta.baumburg@ebmuc.de)
Tipp
Seit 1612 ist im Braustüberl Baumburg Bier erhältlich. Wie wäre es mit einem Besuch der Kirche und einer anschließenden Verkostung des Klostereigenen Bieres?