Nachdem wir alle Alpakas kennengelernt haben, sucht sich jeder ein Tierchen für die Wanderung aus. Halfter drauf und los geht‘s: Obwohl wir nicht weit gehen, merken wir schnell, wie beruhigend eine Tour mit den Vierbeinern ist. Gemütlich setzen sie einen Schritt vor den anderen, bleiben stehen, sehen sich um und gehen dann wieder weiter. Während der Tour erklärt uns die Besitzerin: „Kommunikation mit den Alpakas ist bei den Touren sehr wichtig. Dadurch schafft man eine Vertrauensbasis.“ Gesagt, getan. Ich rede mit Tornado, erkläre ihm, dass ich das heute zum ersten Mal mache. Ab und zu brummt er zurück – wir kommunizieren.
Vlies als wertvolles Rohmaterial
Das Alpaka Trekking in Bayern war für uns ein einzigartiges Erlebnis. Entspannend, erlebnisreich und beruhigend zugleich. Kaum haben wir wieder den Stall erreicht, informiert uns Monika Bauregger über das Fell der Alpakas. „Das Fell heißt Vlies. Es ist eines der wertvollsten Rohmaterialien der Welt und ist perfekt für Allergiker oder Rheumatiker. Wir scheren unsere Tiere einmal im Jahr. Das beste Vlies schicke ich einer Expertin, die damit Decken füllt. Einige der Decken liegen schon in den Zimmern unserer Pension.“
Wie eine echte Alpaka-Mama ist Monika Bauregger auch oft bei Geburten dabei. Ab Ende Mai ist sie im „Bereitschaftsdienst“. „Ich war schon bei sicher 20 Geburten dabei. Es kommt aber oft vor, dass ich nicht dabei bin und am nächsten Tag ein Baby in der Wiese liegt.“
Lustiger Stall-Alltag
Das lustigste Erlebnis mit ihren flauschigen Vierbeinern passierte beim Füttern mit ihrem Mann. Bei Futterneid oder einer Bedrohung fangen Alpakas zu Spucken an. Alpakas zielen nie Menschen an, wenn man jedoch in der „Spucklinie“ steht, hat man einfach Pech gehabt. „Meinen Mann hat es voll getroffen. Ein riesiger Batzen voll grünem und stinkendem Magensaft traf ihn mitten ins Gesicht. Zum Glück hatte er eine Brille auf. Er ging danach sofort zum Bach und wusch sich.“, schildert Monika Bauregger ihr lustigstes Erlebnis. Natürlich gibt es viel mehr schöne Momente. „Ich erinnere mich an eine Schulklasse aus Bayern, die sich für eine Alpaka Trekking anmeldete. Die Lehrerin warnte mich vor, dass die Burschen hyperaktiv sind. Bei Kaffee und Kuchen ging‘s richtig zu. Bei der anschließenden Tour konzentrierte sich jeder so auf sein Alpaka, das keine Zeit für Streitereien blieb. Die Kinder waren so brav, die Lehrerin konnte kaum glauben, dass das ihre Schüler sind.“, beschreibt die Alpaka-Expertin das Erlebnis.