Marquarsteiner Ortsgeschichte
Auch wenn die Historie Marquartsteins bis in das 10. Jahrhundert zurückreicht, ist der Ort als politisch eigenständige Gemeinde sehr jung. Sie entstand erst 1938 durch die Zusammenlegung von Gebieten aus Grassau, Schleching und Unterwössen. Mit dem Bau der Burg Marquartstein durch Marquart II. beginnt 1075 die eigentliche Geschichte als Ort. Als Pfleggericht kommt dem Ort von 1275 bis 1803 eine wichtige Rolle als zentrale Verwaltungseinheit im Achental zu. Die neue Bahnlinie Übersee-Marquartstein von 1885 trägt zur wirtschaftlichen und touristischen Erschließung des Achentals bei.
Marquartsteiner Persönlichkeiten
Das besondere Flair von Marquartstein hat seit jeher einen besonderen Reiz auf Künstler und Originale ausgeübt. Der Komponist Richard Strauss (1864-1949) heiratete 1894 in der Burgkapelle St. Veit die Sängerin Pauline de Ahna. In der Villa der Schwiegereltern weilte er oft zur Sommerfrische und schrieb die Opern „Salome“ und „Feuersnot“. Wegen seiner Blumenstillleben als „Rosen-Müller“ bekannt war der seinerzeit hochgeschätzte Maler Anton Müller-Wischin (1865-1949). Die irische Schriftstellerin Jemima von Tautphoeus (1807-1893) rettete mit ihrem Mann Cajetan, Legationsrat der Krone, mit dem Verkaufserlös ihrer Romane Mitte des 19. Jahrhunderts die Burg vor dem Verfall.