Tachertinger Ortsgeschichte
Nach ersten größeren Besiedlungsspuren von den Römern verweist der Ortsname auf befestigte Anlagen der Bajuwaren, die sich im 6. Jahrhundert unter dem Sippenführer „Tagahart“ formierten. Der im Alztal liegende Ort gehört damit zu den ältesten im Chiemgau bzw. in ganz Bayern. 735 wird „takahartinka“ in einer Schenkungsurkunde an die Domkirche zu Passau erwähnt, 788 kommt der Ort unter Erzbischof Arno zu Salzburg. Im 12. Jahrhundert entsteht das Kloster Baumburg im heutigen Altenmarkt, zu dem die Urpfarrei Tacherting bis zur Säkularisation von 1803 enge Verbindungen hatte. Im Mittelalter gehört der Ort wechselweise zu Nieder- und Oberbayern. Mit dem Bau erster Wasserkraftwerke entstehen ab 1909 entlang der Alz neue Industrieansiedlungen, die der alten Kulturregion ein neues Gesicht geben.
Tachertinger Persönlichkeiten
Mit dem Bogenschützen Armin Garnreiter (geb. 1958) von der FSG Tacherting stammt ein mehrfacher Deutscher Meister im Bogensport aus dem Ort an der Alz.
Tacherting und König Ludwig der I.
Kein geringerer als der Bayern-König Ludwig I. bescherte Tacherting im 19. Jahrhundert landesweite Beachtung. Nach ersten zufälligen Bodenfunden von gut erhaltenen Mosaiken aus römischer Zeit ließ er dort durch systematische Grabungen Bayerns größten Mosaikfund freilegen. Eines davon befindet sich heute noch im Heimatmuseum der Gemeinde in der alten Grundschule. Dort sieht man auch das Modell einer römischen Villa Rustica, deren Grundmauern 1828 komplett freigelegt worden sind. Freilich hatten die Gutshof-Reste nicht lange Bestand: Findige Bauern verwendeten die Steine für Ausbauarbeiten an ihren Höfen. An die Grabungen des Königs erinnert heute noch eine Säule auf dem Feld.